1. Gesamtansicht

Comtoise mit tellerartigem Emailzifferblatt, Gusszierteil mit Hahn, Jacobinermütze auf Pike, umrandet von der Unionskette, gesägte Eisenzeiger. Stilmäßig passt das, was man sieht, gut zusammen, doch wenn man die Front demontiert, dann erkennt man, dass hier eigentlich nichts original zusammengehörig ist.
Die schwarze Zifferblattgrundplatte ( Trageblech ) ist zu klein und rückseitig gibt es zahlreiche Löcher in ihr, die für diese Uhr keine Bedeutung haben, es gehört also gar nicht zu dieser Uhr.
Das Emailzifferblatt wurde auf dem Trageblech mit angeleimten Messingwinkeln befestigt. Die auf der Zifferblattvorderseite erkenntlichen beiden Schraubenköpfe, weiß überpinselt, haben keine Befestigungsfunktion mehr. An ihren Stellen gibt es aber auch keine Löcher im Trageblech, in denen die ehemaligen Kupferstifte der ursprünglichen Zifferblattbefestigung hätten sitzen müssen. Trageblech und Zifferblech gehören auch nicht original zusammen. Das Zifferblatt gehört noch nicht einmal original auf dieses Uhrwerk, denn die beiden Aufzugsachsen und die Zeigerachse sind nicht mittig in den entsprechenden Löchern. Das Gusszierteil mit dem Hahn ist ein Reproteil und ist, wen wundert es, natürlich auch mit metrischen Schrauben von der Rückseite her befestigt.
Das Werk ist in die Zeit um 1820 zu datieren, als die zu dieser Zeit meist gebrauchten neuen aus Messing geprägten Zierbleche noch an einem Halter ( siehe Foto des Uhrwerks ) angeschraubt waren.