5. Gehwerk
Comtoise mit Spindelgang und Bleibirnchenpendel, Halbstundenschlag en passant und Vollstundenschlag mit Repetition auf Glocke,  bombiertes Emailzifferblatt, Gusszierteil mit Lorbeerranken, Lorbeerkranz mit leerem Medaillon, Standarten und Adler, gesägte Messingzeiger. Ein typische Comtoise aus der Zeit Napoleon I., gefertigt zwischen 1800 und 1806. Alle Teile sind original, alles passt zusammen, denn alle Bohrungen stimmen. Alles scheint perfekt, bis auf die Tatsache, dass das Uhrwerk 20 bis 30 Jahre älter als sein Gesicht ist.
Ein Werk des 18. Jahrhunderts wurde vermutlich während des Kaiserreichs mit den entsprechenden zeitgenössischen Neuteilen versehen.
Das Zifferblatt wurde mit den drei rückseitigen Kupferstiften auf der Trägerplatte befestigt, und als dann derjenige Stift, der im Bereich der ‚50’ saß, abbrach, und das Zifferblatt dadurch linksseitig ein wenig nach unten rutschte, wurde die Aufzugslochbohrung beim jahrelangen Gewichtsaufzug, da der Rand auf dem Schlüsselschaft auflag,  durch den Schlüssel  erweitert, bis endlich ein Haltefuss unter der ‚30’ aus der Trägerplatte geschaffen wurde.
Mariagen sind zu allen Zeiten entstanden, nicht nur, um ahnungslosen Käufern heutzutage solche Exemplare gewinnträchtig unterzuschieben, sondern auch, weil möglicherweise Eigentümer einer Uhr diese von einem Uhrmacher ‚modernisieren’ ließen, bzw. dem veränderten politischen Umfeld anpassten.
Durchmesser Zifferblatt: 240
Werkkäfig: 227 x 228 x 142 HxBxT / Werk: 380 x 240 x 165 HxBxT / Pendellänge: 1510 ( alle Maße in mm ).